Zahnfarbende Füllungen

Zahnfarbene Füllungen revolutionierten die Zahnmedizin ab 1960 und dienten zunächst nur als Füllmaterial für die Frontzähne. Erst später konnte die Indikation für die Füllungen an Seitenzähnen freigegeben werden. Dies gelang durch einen erhöhten Anteil von härteren Partikeln, der sogenannten anorganischen Masse. Der stetigen Weiterentwicklung von Kompositen ist es zu verdanken, dass wir heute absolut amalgamfrei arbeiten können. Das zahnfarbene Füllungsmaterial besteht zu etwa 20 Prozent aus Kunststoff und zu etwa 80 Prozent aus feinsten Keramikteilchen. Damit zählt das Material Komposit zu den Füllungen, ähnelt aber der Keramik in vielen Eigenschaften.

Viele Vorteile, die sich durch das neue Füllungsmaterial ergeben, wären jedoch ohne einen speziellen Klebeverbund undenkbar. Durch dessen Entwicklung sind wir heute in der Lage, das Komposit mit dem Zahnschmelz und Zahnbein zu verbinden. Bei der Verarbeitung von Kompositen ist eine absolute Trockenlegung notwendig, da Feuchtigkeit die Haltbarkeit und den Klebeverbund mit Dentin und Schmelz verringert. Die Trockenlegung wird mit Watterollen oder durch Anlegen eines Kofferdams  (Spanngummi) erreicht. 

Komposit kommt von composĭtum, latein: das Zusammengesetzte. Es besteht aus einer

organischen Kunststoffmatrix, die, gemixt mit keramischen Füllkörpern, eine ästhetische, langlebige und nicht toxische Alternative zum Amalgam ist.

Vorteile gegenüber Amalgamfüllungen 

Amalgamfüllungen sind seit 2018 bei Kindern sowie schwangeren und stillenden Frauen seitens des Gesundheitsministeriums nicht mehr erlaubt und sollen ab 2019 ganz aus dem Praxisalltag verschwinden. Beim Legen und Ausbohren der Füllungen entweichen giftige Quecksilberdämpfe. Zeitlebens gehen kleinste Quecksilberionen ins Blut und setzten sich in Leber und der Niere ab. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Erschöpfungszustände sind Symptome einer Amalgamvergiftung und sollten sofort behandelt werden.

Komposit kommt völlig ohne giftige Zusatzstoffe aus und ist unbedenklich (100 Prozent) biokompatibel. Das Füllungsmaterial wird geklebt und kommt so ohne Unterschnitte oder unnötige Schmelzreduktion aus. Alte Amalgamfüllungen frakturieren gerne an der dünnsten Stelle der gesunden Zahnsubstanz, dem sogenannten „unter sich gehenden Bereich“. Geklebte Füllung dagegen stabilisieren den Zahn durch seinen adhäsiven Verbund und restaurieren gezielt den kariösen oder frakturierten Bereich. 

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